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P.S. Aus rechtlichen Gründen habe ich die Namen der Verkäufer geändert und gebe diese nicht preis.


Wien

Verkaufspferd 5 jähriger Lipizzaner Wallach
(Top Pedigree, gute GAA's lt. Videos, stammt aus Privatzucht)

 Ich reiste mit dem Zug München - Wien. Im Vorfeld vereinbarte ich mit der Verkäuferin, dass diese mich am Wien- Hauptbahnhof abhole. Jedoch bekam ich eine SMS, dass sie Handwerker in ihrer Wohnung habe und ich solle mir ein Taxi nehmen. Nun rief ich den Besitzer/Züchter an, der glänzte aber auch in Abwesenheit. Da stand ich nun am Hauptbahnhof. So was ist mir ja noch überhaupt nicht passiert. Aber ich habe immer einen Plan B. So rief ich eine andere Verkäuferin an, dessen Pferd sich ebenfalls in der Nähe (Nachbarstall) befand und sie holte mich freundlicherweise 45 Minuten später ab. So fuhren wir in die Freudenau (Name ist Programm) und ca. 50 Minuten später trafen wir in der Stallung ein. Nun präsentierte mir die Dame Ihr Verkaufspferd, ein PRE, 11 Jahre alt, angeblich M geritten für 15.000,-- Euro. Die Besitzerin eine Oboistin der Wiener Philharmoniker, hatte für dieses Tier keine Zeit mehr. Als ich die Box betrat dachte ich mir " oh je". Armes Pferd. Wir holten ihn aus der Boxe und als ich ihn vortraben lassen wollte, sagte die Verkäuferin, dass er frisch aus der Boxe komme und er sich noch einlaufen müsse. ??? Nun wollte ich mir das Kerlchen erst einmal an der Longe anschauen. Ja das Bewegungspotential ließ zu wünschen übrig, außerdem kam er ganz schlecht aus der Schulter und hatte keine Muskulatur. Ich bedankte mich höflich und verabschiedete mich. Ein Bekannter fuhr mich zum Nachbarstall, zu nächsten Verkaufspferd, dem Lipizzaner.


Da stand ich nun mit meinem Köfferchen vor verschlossenen Stallungen, wie bestellt und nicht abgeholt. Die Hunde bellten. Ich kam mir vor wie aus einer Zeit um 1900 von der Kulisse der Stallungen, alles wirkte etwas düster auf mich und von der Verkäuferin keine Spur. Nach mehrmaligen Telefonaten kam die leicht gestresst wirkende Dame mit ihren 2 Kindern völlig verspätet und entschuldigend an.

Die Verkäuferin teilte mir mit, dass gestern der Schmied da war und sie von nichts wusste; die Kommunikation zwischen Besitzer und Verkäufer schien hier nicht so ganz zu funktionieren. Das Pferd sollte eigentlich auf der Koppel sein, wo wir es aber nicht vorfanden, sondern Neapolitano war in einem fremden Stalltrakt untergebracht und stand angebunden und leicht nervig da. Der Stallpfleger teilte beiläufig mit, dass der Besitzer angerufen hätte und die Bereiterin ja wüsste, dass er nicht alleine auf der Koppel bleibt, sie hatten den Auftrag ihn zu waschen. Beim Rausholen aus der Box sah ich schon, dass er sehr Probleme mit seiner Hinterhand hat.

 

Nun wollte ich doch erst einmal, dass Neapolitano die Hufe gibt. Jedoch hinten links trat er ganz gezielt nach vorne in meine Richtung und drohte mit Tritten nach mir. Nun bat ich die Verkäuferin doch mal zu zeigen, wie er Hufe geben kann. Auch bei ihr klappte es nicht und der Wallach schlug nach ihr aus.
Klar kamen jetzt tausend Ausreden, das hat er noch nie gemacht, bla bla. "Das ist nur weil er hier Draußen steht, dass ist er nicht gewöhnt" usw. Sie sattelte ihn und wollte aufsteigen! Nun blieb Neapolitano  ja nicht stehen, die Dame sprang auf und Neapolitano rannte gleich über die Galopprennbahn mit ihr los.

 

 

Ich blieb ganz locker und beschäftigte mich erst einmal mit den Kindern, die mir aufmunternd erzählten, dass Mama schon 3 x runtergeflogen wäre.
 Ja prima, dachte ich!

Nach dem Ritt sattelte die Dame wieder ab und Neapolitano stand scharrend in der Stallgasse. Nun zierte sich die Verkäuferin ihn in die Boxe zu stellen, weil er nicht alleine bleiben will, was mich aber noch diesbezüglich aufmerksamer machte (mein Sandor webte in der Box) und Nachtigall ich höre dat rapsen". Ich bat sie, das Pferd doch reinzustellen, widerwillig gab sie meinem Wunsche nach und Neapolitano wäre am liebsten aus dem Futterguckloch rausgesprungen. Drehte sich im Kreise und war völlig außer sich.

Puuh, dachte ich mir, verhaltensgestörtes Pferd, Probleme beim Schmied, schlägt aus beim Hufegeben, lässt nicht aufsteigen, steht nicht still beim Putzen, das ist ja mal wieder ein Glücksgriff......

"Völlig frustriert im Hotel angekommen, kippte ich mir erst einmal einen hinter die Binde", dann kaufte ich mir übers Internet eine Karte für die Vorführung der Spanischen Hofreitschule. 

Das war eine gute Idee und sooo schön. Zudem ich auch noch den Verkäufer, einen Fiaker Besitzer, anrief und meinem Ärger kund tat (man ist ja schließlich bekannt in der Lipizzaner Szene) und um eine kostenlose Fiaker fahrt ab der Hofburg bat. So gesagt, so getan, pünktlich nach der Vorführung an der Spanischen holte mich ein Lipizzaner Gespann mit weißer Kutsche zur Rundfahrt ab. Der Tag war gerettet!

 

Der Kutscher brachte mich direkt zur U-Bahnhaltestelle,
mit der ich zum Schloss Schönbrunn fuhr und ich genoß den herbstlichen, sonnigen Tag in Wien.

 

 

"...... ohne Pferd
machte ich mich wieder
auf den Heimweg
und ratterte mit dem Zug
nach München.

Freue mich auf feedback


Euere

Irena


 

 

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